«Es ist die höchste Ehre für mich, den Papst zu beschützen»

Mit der traditionellen Vereidigung der Schweizergardisten am Gedenktag zum Sacco di Roma, der Plünderung Roms 1527, sind mit Carlo Frey und Marco Broger erneut auch zwei Absolventen des Gymnasium & Internat Kloster Disentis nun auch offiziell in die Leibgarde des Papstes eingetreten.

Damit haben sie das Versprechen abgegeben, notfalls auch ihr Leben für den Heiligen Vater hinzugeben. Die Vereidigung von insgesamt 34 neuen Schweizergardisten fand am Montag in Anwesenheit von Bundespräsidentin Viola Amherd statt. In einer Privataudienz hatte Papst Franziskus die jungen Männer empfangen und ermahnt, ihr Leben nicht im virtuellen Raum zu verbringen.

Die neuen Gardisten schworen bei der Zeremonie im Cortile San Damaso mit der Hand auf der Korps-Fahne und mit erhobenen Fingern, dem regierenden Papst «treu, redlich und ehrenhaft zu dienen». Dies gelte auch, «selbst wenn es erheischt sein sollte», für dessen Schutz sein Leben zu geben.

Amherd verfolgte die Zeremonie in Begleitung unter anderem von Nationalratspräsident Eric Nussbaumer aus dem diesjährigen Gastkanton Baselland und der Ständeratspräsidentin Eva Herzog aus Basel-Stadt.

Für Carlo Frey, dessen Bruder Pio bereits seit einem Jahr bei der Garde dient, ist vor allem die Gemeinschaft in Rom wichtig. «Mir steht als gläubiger Katholik die einmalige Chance offen, im Zentrum der Christenheit zu leben und die ewige Stadt Rom als unmittelbare Umgebung erleben zu können.»

Der Alumnus des Gymnasium & Internat Kloster Disentis war vor fünf Jahren auf einer Reise mit seiner Gymnasiumklasse erstmals direkt mit dem Vatikan in Kontakt gekommen. Das Leben und die Ausbildung der Gardisten zu Sicherheitsspezialisten hätten ihn angesprochen, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Carlo Frey leistet schon seit dem 1. Januar Dienst in der Garde – zunächst aber lediglich in Form von Ordnungsaufgaben. Zuvor hatte er in der Schweiz seine militärische Rekrutenschule absolviert, wie das Bedingung ist für die Aufnahme in die päpstliche Leibgarde.

Auch Marco Broger zeigte sich tief beeindruckt vom offiziellen Start in seinen Dienst in Rom: «Diesen Tag, diese Vereidigung werd ich niemals vergessen, es war wahrscheinlich einer der besten Tage meines Lebens.» Er war während seiner Schulzeit auf dem Gymnasium & Internat Kloster Disentis bei einem Anlass der GV Desertina über die Nicolas und Valentin Albert in einen ersten Kontakt zur Schweizergarde gekommen. «Das sind die Brüder von einem meiner besten Freunde, Raphael Albert. Beide waren früher auch in Disentis im Internat – und damals in der Schweizergarde. Sie haben mir viel von der Garde erzählt», berichtet Broger. Und endgültig fest stand der Entschluss, ebenfalls nach Rom zu gehen, nachdem Broger Raphael Albert für seine Vereidigung besuchte.

«Der Tag war wirklich sehr speziell», erzählt der Absolvent des Gymnasium & Internat Kloster Disentis. «So etwas gibt es halt auf der Welt nur einmal. Das beste war aber, den Stolz meiner Familie und vor allem meiner Eltern zu verspüren, als ich geschworen habe.»

Die Bezeichnung «Sacco di Roma» (Plünderung Roms) für die Vereidigung geht auf das Ereignis vom 6. Mai 1527 zurück, als Söldnertruppen Rom überfallen haben und plünderten und Papst Clemens VII. nach dem Leben trachteten. Die Schweizergarde verteidigte das Leben des Papstes – allerdings bezahlten zwei Drittel der Gardisten diesen Einsatz mit ihrem Leben.

Die Bezeichnung «Sacco di Roma» (Plünderung Roms) für die Vereidigung geht auf das Ereignis vom 6. Mai 1527 zurück, als Söldnertruppen Rom überfallen haben und plünderten und Papst Clemens VII. nach dem Leben trachteten. Die Schweizergarde verteidigte das Leben des Papstes – allerdings bezahlten zwei Drittel der Gardisten diesen Einsatz mit ihrem Leben.

Papst Franziskus hatte vor einigen Jahren die Truppe der Schweizergarde von 110 auf 135 Stellen aufgestockt – Grund sei die Sicherheitslage in Europa. Ausserdem dürfte auch der Umzug des aktuellen Papstes ins Gästehaus des Vatikans mehr Sicherheitskräfte erfordern.

Auch Abt Vigeli Monn, der aktuelle Abt des Klosters Disentis, hatte als Schweizergardist in Rom gedient. Er war von 1986 bis 1988 für Johannes Paul II. im Einsatz.

 

 

 

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